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Schweiz
03.04.2025
04.04.2025 07:07 Uhr

Faire Löhne für Junge Kaufleute

Viele KV-Absolventen starten motiviert ins Berufsleben – doch niedrige Löhne und fehlende Unterstützung sorgen für Frust. Bild: pexels
Trotz guter Ausbildung verdienen 40 % der KV-Absolventen unter der empfohlenen Mindestlohnschwelle. Der Kaufmännische Verband fordert Lohnerhöhungen und mehr Unterstützung.

Die KV-Lehre ist weiterhin eine der beliebtesten Ausbildungen der Schweiz. 93,8 Prozent der Lehrabgänger bewerten ihre Ausbildung als positiv und fühlen sich gut auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. Dennoch gibt es einen wachsenden Missstand: Fast 40 Prozent der Berufseinsteiger verdienen weniger als die empfohlene Mindestlohnschwelle. 

Unzureichende Löhne

Die betriebliche Ausbildung wird von den jungen Kaufleuten als besonders wertvoll eingeschätzt. Die Praxisbildner leisten wertvolle Unterstützung, und das Arbeitsklima während der Lehre wird meist als positiv empfunden. Doch beim Übergang ins Berufsleben geraten viele Absolventen in eine finanzielle Schieflage. Obwohl der jährliche Medianlohn bei 58’500 Franken liegt, genau auf der Minimallohnempfehlung des Verbands, verdienen vier von zehn Berufseinsteiger weniger als diese Grenze. Eine notwendige Teuerungskompensation von 0,8 Prozent wurde nicht umgesetzt.

Weiterbildung bleibt Privatsache

Nicht nur die tiefen Einstiegsgehälter bereiten den jungen Kaufleuten Sorgen. Auch die Unterstützung für Weiterbildungen ist mangelhaft: 56,9 Prozent der Befragten erhalten weder finanzielle noch zeitliche Unterstützung für ihre Weiterbildung, ein deutlicher Anstieg zum Vorjahr.

Digital, aber auf eigene Kosten

Die Digitalisierung hat die KV-Lehre längst erreicht, doch auch die Kosten für digitale Arbeitsmittel tragen meist die Lernenden selbst. Immer mehr Betriebe setzen auf das «Bring Your Own Device»-Modell (BYOD), beteiligen sich aber kaum an den Anschaffungskosten. 44,1 Prozent der Unternehmen übernehmen keinerlei Kosten für die benötigten Geräte, und auch die Beteiligung an Schulmaterial bleibt oft aus. 

Betriebe in der Pflicht

Der Kaufmännische Verband Schweiz fordert die Unternehmen auf, in ihre jungen Fachkräfte zu investieren: durch faire Löhne, bessere Unterstützung für Weiterbildungen und eine Beteiligung an den digitalen Arbeitsmitteln. 

Kaufmännischer Verband/ Zürich24