Inge Louven blickt auf eine beeindruckende Karriere zurück, die sie von Aachen nach Zürich führte, wo sie 1989 ihren Mann kennenlernte. 1991 zog sie in die Schweiz. Seit 2001 lebt die gebürtige Aachenerin im Zürcher Oberland.
2003 eröffnete sie ihre erste Galerie im ehemaligen Postgebäude in Wernetshausen. 2011 zog sie nach Hombrechtikon, zunächst ins Eichtal, 2014 folgte der Umzug an den heutigen Standort an der Grüningerstrasse. Die Künstlerin begann mit Skulpturen aus Ton. Nach einem Kurs malte sie zwei Ölbilder für ihren Mann. Der sagte: «Hör auf zu töpfern, male!» Der Austausch mit internationalen Künstlern und später die Förderung neuer Talente standen für sie im Mittelpunkt.
Keine «verrückte» Kunst auf dem Land
Louven begleitete über die Jahre etliche Künstler auf ihrem Weg. Sie hatte vor allem zeitgenössische Kunst gezeigt, und jedes Jahr präsentierte sie auch ihre eigene Ausstellung «Louvens Art Circle».
«Verrückte oder auch kritische Kunst lässt sich in ländlichen Gegenden schwer verkaufen – dafür gibt es die Grossstadt», sagt sie. Fantasiebilder, die in der Stadt gut ankommen, würden auf dem Land weniger Beachtung finden. Einen wirklichen Trend in der Malerei gebe es jedoch nicht. Jungen Künstlern rät sie, in ihrer Heimatgemeinde zu starten, um eine starke lokale Bindung aufzubauen.
Viele Künstler portiert
Durch ihre internationale Tätigkeit und Messen lernte sie viele Kunstschaffende kennen, darunter Eckhard Besuden, den sie in Salzburg entdeckte und als erste Galeristin betreute. «Künstler findet man nicht einfach, man muss ein offenes Auge und Ohr haben – und genau das mache ich.» Auch ihre Kurse hätten ihr geholfen, neue Talente zu entdecken.