Der Boom lässt sich nicht allein durch das Bevölkerungswachstum erklären. Zwar stieg die Zahl der Ausländer in den letzten 15 Jahren um fast 50 Prozent, doch der Run auf den Pass ging noch schneller nach oben. Was steckt dahinter?
Digital einfacher
Seit 2023 macht es das revidierte Zürcher Bürgerrechtsgesetz leichter, Schweizer zu werden. Online-Gesuche, weniger Papierkram und gesenkte Gebühren sorgen für einen echten Modernisierungsschub. Allein in der Stadt Zürich kostet die Einbürgerung seit September 2024 statt 1200 nur noch 500 Franken.
Flucht nach vorn
Bereits 2017 gab es einen sprunghaften Anstieg der Gesuche. Damals wurde das Bürgerrechtsgesetz auf Bundesebene verschärft. Nur noch Personen mit einer C-Bewilligung dürfen sich seit 2018 einbürgern lassen. Viele wollten noch kurz davor ihren Antrag stellen, bevor die Regeln strenger wurden.
Globale Krisen
Doch auch weltweite Unsicherheiten könnten ihren Teil beitragen: Pandemie, Kriege, Klimakrise, wer in der Schweiz lebt, sucht oft Sicherheit und Stabilität. Der Schweizer Pass wird in diesen Zeiten zum Symbol der Zugehörigkeit und zur Absicherung in einer unruhigen Welt.
Ablauf einer Einbürgerung
Im Durchschnitt dauert der Prozess im Kanton Zürich rund 19,5 Monate. 90 Prozent der Gesuche werden bewilligt, 10 Prozent scheitern.
Zur Einbürgerung gehört auch ein Test, allerdings nur für jene, die ihre Schulzeit im Ausland verbracht haben. Dort geht es um Grundwissen über Politik, Rechte und die Schweiz. Wer weiss, dass «Glaubens- und Gewissensfreiheit» ein Grundrecht ist und nicht etwa «Waffenbesitz», ist schon auf einem guten Weg.