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Kanton
23.04.2025

K.-o.-Tropfen im Club Exil

Die farblose Flüssigkeit wirkt bereits in geringen Mengen und ist kaum nachweisbar. Bild: KI
Im Zürcher Club Exil soll eine Frau K.-o.-Tropfen verabreicht bekommen haben. Der Vorfall sorgt für Aufsehen, doch bisher gibt es weder Anzeige noch Polizeieinsatz.

Der Instagram-Account «Szene isch Züri» berichtet von einem Vorfall, der sich am vergangenen Freitag im Club Exil im Kreis 5 ereignet haben soll. Ein User schreibt, dass seine Freundin mutmasslich Opfer von K.-o.-Tropfen wurde, angeblich verabreicht von drei etwa 30-jährigen Brüdern. Wie der User zu diesen Informationen kommt, bleibt unklar. Auch die Polizei kann bisher keine Hinweise auf eine Anzeige oder einen Einsatz bestätigen.

Tückische Substanzen

K.-o.-Tropfen, häufig bestehend aus Substanzen wie GHB oder GBL, sind farb- und geruchslos – und somit kaum zu erkennen. Bereits wenige Schlucke eines manipulierten Getränks können zu Bewusstlosigkeit, Erinnerungslücken oder sogar Atemstillstand führen. Besonders problematisch: Die Stoffe werden schnell vom Körper abgebaut, was den Nachweis erschwert.

Club Exil reagiert

Das Management des Clubs Exil wurde über den Vorfall informiert, wie der Blick berichtet. Ob tatsächlich K.-o.-Tropfen im Spiel waren, könne man derzeit jedoch nicht sagen. Man stehe in Kontakt mit einer Begleitperson der betroffenen Frau, um den Sachverhalt zu klären.

Der Club stellt seinen Gästen Becherdeckel zur Verfügung, die einen Schutz gegen das unbemerkte Einfüllen von Substanzen bieten sollen. Diese können jederzeit beim Barpersonal bezogen werden.

Wachsende Sorge 

Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf ein Problem, das Clubs in der ganzen Schweiz beschäftigt. Laut dem Drogeninformationszentrum (DIZ) gibt es keine eindeutige Definition von K.-o.-Tropfen, da zahlreiche Substanzen infrage kommen, von rezeptpflichtigen Medikamenten bis hin zu hochdosiertem Alkohol. Trotz aller Aufklärung und Sicherheitsvorkehrungen bleiben viele Fälle im Verborgenen.

Zürich24