Am 16. April 2025 gab der Ausschuss der GZO-Aktionärsgemeinden die neuen Mitglieder des GZO-Verwaltungsrats bekannt. Präsidiert wird er von Andreas Mika. Mika war Teil der Expertengruppe, welche die Erarbeitung des Sanierungskonzepts der GZO AG im Auftrag der Aktionärsgemeinden begleitet hat (wir berichteten).
Während der Ausschuss voll des Lobs ist, sehen es die Gemeinden Rüti und Bubikon kritischer – jene Gemeinden, welche die von der GZO AG geforderte Kapitalerhöhung auf 50 Millionen Franken ablehnen. Rüti und Bubikon wandten sich umgehend nach Bekanntgabe des neuen Verwaltungsrats mit einem eigenen Communiqué an die Öffentlichkeit. Man würde die Neubesetzung unterstützen und begrüsse auch die Wahl des VR-Präsidenten. Allerdings hätte dieser ihrer Ansicht nach früher in den Ausstand treten müssen, um Interessenkonflikte zu vermeiden.
Zürioberland24 hat bei den Gemeinden Rüti und Bubikon nachgefragt. Yvonne Bürgin, Gemeindepräsidentin von Rüti und Nationalrätin (Die Mitte), hat im Namen beider Gemeinden geantwortet.
Rüti und Bubikon haben in ihrer Mitteilung von letzter Woche geschrieben, dass der neue VR-Präsident früher hätte in den Ausstand treten müssen. Können Sie präzisieren, was Sie an der Sache heikel finden?
Yvonne Bürgin: Es war länger bekannt, dass Herr Mika am VR-Präsidium interessiert ist. Das wurde den Aktionärsgemeinden aber von der Findungskommission erst am 17. März offiziell kommuniziert. Eine offizielle Mitteilung, ab wann Herr Mika seine Beratertätigkeit für die Aktionärsgemeinden aufgegeben hat, ist nie erfolgt. Damit stellen sich Fragen zur Beratertätigkeit von Herrn Mika: Ist diese immer neutral und unvoreingenommen erfolgt?
Ist eine Person, die sich über Monate mit dem Sanierungsplan auseinandergesetzt und ihn mitgestaltet hat, nicht genau der richtige Kandidat, um diesen Plan auch umzusetzen?
Selbstverständlich bringt Herr Mika durch seine Mitarbeit im Ausschuss grosses Wissen mit und auch die Gemeinden Rüti und Bubikon haben seine Wahl als Verwaltungsratspräsident unterstützt. Wir hätten uns einfach gewünscht, dass er früher in den Ausstand getreten wäre. Compliance wird heute überall sehr gross geschrieben. Interessenkonflikte entstehen schneller als man denkt. Über weitere Details dazu möchte ich mich als ehemaliges Mitglied des Ausschusses nicht äussern.