Das Parlament unterstützte die Parlamentarische Initiative mit 65 Stimmen. 60 waren dafür notwendig. Das Thema obligatorische Aufgaben-Stunden geht nun an die zuständige Kommission und kommt danach erneut in den Rat. Für eine Umsetzung braucht es dann aber eine Mehrheit der Stimmen, was schwierig werden dürfte.
Eltern lösen die Hausaufgaben
Für die Lehrerin Carmen Marty Fässler (SP, Adliswil) ist das Thema Hausaufgaben eine riesige Chancenungleichheit. «Viele Eltern können kaum Unterstützung bieten, weil sie entweder keine Zeit oder Mühe mit der Sprache haben.»
Auf der anderen Seite gebe es jene Eltern, welche die Aufgaben gleich selber lösen oder an Präsentationen mitarbeiten würden. Eine betreute Aufgabenstunde würde nach Ansicht der SP die Chancengleichheit fördern. Heute sei das Angebot in den Gemeinden teilweise dürftig oder nur gegen Bezahlung zu erhalten.
Illusorische Chancengleichheit
Diese Ansicht teilte die AL. Absolute Chancengleichheit werde es nie geben, sagte Nicole Wyss (Zürich). Aber man könne etwas dafür tun.
Hausaufgaben als Drama?
Unterstützt wurde das Anliegen auch von der EVP. Hausaufgaben seien ein Drama, sagte Kantonsrat Hanspeter Hugentobler (Pfäffikon) ganz offen. Kinder bräuchten Hilfe, aber die Eltern seine oft keine.
Die Grünen fanden, dass viele Hausaufgaben ohnehin sinnbefreit seien. Es bringe nichts, dem Kind Matheaufgaben mit nach Hause zu geben, die es bereits im Unterricht nicht verstanden habe. Statt Eltern sollten die Kinder besser Fachpersonen an ihrer Seite haben, die ihnen wirklich helfen könnten, sagte Livia Knüsel (Schlieren).
SVP für Status-quo
Die SVP wiederum sah aus Prinzip keinen Grund, aus einer «Kann»-Formulierung im Gesetz eine Pflicht zu machen. Man müsse nichts von oben herab verordnen, das in den Gemeinden bereits bestens funktioniere, sagte Tobias Infortuna (Egg).