Nach internen Machtkämpfen zieht die Swarovski-Familie nun an einem Strang. Alle Gesellschafter haben laut Mitteilung einstimmig der Gründung eines integrierten Kristallkonzerns zugestimmt.
Die neue Gesellschaft – DSW Kristall AG & Co KG – wurde am 27. Mai im Firmenbuch eingetragen. Sie übernimmt die Produktion in Wattens, die künftig als 100-Prozent-Tochter der Schweizer Swarovski International Holding geführt wird.
Führungszentrale in Männedorf
Zentrale Entscheidungsträgerin ist die DSW Leitungsgesellschaft AG mit Sitz in Männedorf am Zürichsee. Laut Errichtungsurkunde obliegt ihr die Geschäftsführung der neuen Gesellschaft – ein deutliches Signal für eine stärkere Steuerung aus der Schweiz.
Damit rückt Männedorf in den Mittelpunkt des Konzerns. Der traditionsreiche Standort Wattens bleibt operativ erhalten – doch die unternehmerische Verantwortung liegt künftig am Zürichsee.
Wirtschaftliche Wende
Nach vier verlustreichen Jahren schreibt der Kristallbereich 2024 wieder schwarze Zahlen. Dennoch bleibt der Druck hoch: Konkurrent Pandora aus Dänemark hat Swarovski beim Umsatz überholt.
Die Reorganisation kommt auch als Reaktion auf interne Kritik. Mitarbeitende in Wattens hatten zuletzt das Management scharf kritisiert.
Neustart mit Symbolkraft
Das Gründungsdokument wurde von Vertretern beider Lager unterzeichnet: Robert Buchbauer und Mathias Margreiter für die DSW Leitungsgesellschaft, Luisa Delgado und Markus Fiechter für die Holding.
Mit Männedorf als neuer Schaltzentrale will Swarovski Kurs auf eine stabilere Zukunft nehmen – und zugleich die Wurzeln in Tirol bewahren.