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07.07.2025
07.07.2025 15:24 Uhr

Caliente 2025: Karibik-Feuer und VIP-Zoff

Moderierte den VIP–Anlass am Freitag: Gabriela Mennel aka Cachita. Bild: Ursula Litmanowitsch
Ein Hauch von Havanna: Am Wochenende bebte das Zürcher Kasernenareal beim 28. Caliente Festival. Über 40'000 Besucher feierten das grösste Latin-Festival Europas. Von Ursula Litmanowitsch

Unter den Gästen am Freitag waren auch Regierungsrat und Sicherheitsdirektor Mario Fehr und Stadtrat Raphael Golta: «Es ist ein Anlass, der für mich für Sommer steht, denn wenn das Caliente da ist, wissen wir, dass der Sommer wirklich Einzug gehalten hat.» Und dann erfuhr man noch, dass Goltas Mutter Brasilianerin war, welche im Alter von 20 Jahren nach Zürich kam. Das Publikum applaudierte ihm heftig dafür. «Wir alle können nun drei Tage lang am Puls dieser lebensfrohen Musik sein», freute sich Golta über den multikulti Anlass.

Grosse Bandbreite

Das dreitägige Programm präsentierte eine beeindruckende Bandbreite lateinamerikanischer Musik: Von traditioneller Salsa bis hin zu modernen Latin-Beats und Electro-Rhythmen war alles vertreten. Am Freitag eröffnete das Festival unter dem Motto «Viva el Caribe!» mit kraftvollen Auftritten von Cachita (Kuba) und Moonlight Benjamin (Haiti). Das grosse Highlight des Abends waren die Sons of Buena Vista feat. El Nene, Mayito Rivera und Ruzzo. Mit ihrem unverwechselbaren kubanischen Sound verneigten sie sich musikalisch vor dem legendären Buena Vista Social Club – und wurden vom Publikum frenetisch gefeiert.

Gran Fiesta

Am Samstag mit der «Gran Fiesta Caliente!» bebte das Areal. Batucada-Trommler, die Brasilien-Formation AllStars sowie Gruppen wie Son III oder Ceviche Mixto sorgten für tanzende und schwitzende Feiernde. Besonders innovativ: die neue Latin-Electro-Area „Tribe of Caliente“, die mit Afro- und Psy-Trance-DJs ein junges Publikum anlockte und das musikalische Spektrum des Festivals deutlich erweiterte.

  • Macher und Ehrengäste, flankiert von Tänzerinnen. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Karibische Lebensfreude und gute Vibes. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Kolumbianische Cumbia–Rhythmen mit den «Los Destilados de Berna». Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Auch das ist das Caliente: ausgelassen feiern zu später Stunde. Bild: Ursula Litmanowitsch
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Starregisseur und Partykönig

Zwar veröffentlicht das Festival keine offizielle Promi-Gästeliste, doch unter den VIP-Gästen befanden sich Vertreter von Tourismusbehörden, Branchenpartnern, Diplomaten und Medienleute.  Besonders auffällig: Die dominikanische Delegation mit José Luis Diaz vom Konsulat in Zürich, dem Schauspieler Nicholas Sanchez aka «elcastigador» und Tourismusdirektorin Petra Cruz, die mit dem «Dominican Republic Tourist Board» zwei Networking-Abende in der VIP-Zone ausrichtete.

Auch Vertreter der Schweizer Reisebranche waren zugegen, so etwa die Festivalpartner Angelo Heuberger, Herausgeber der Fachzeitschrift «Travel Inside» und Inhaber Primus Verlag AG, oder Urs Limacher, Marketingdirektor der Edelweiss Air. Der VIP–Anlass war grösstenteils ein Branchenevent. Echte Glanzlichter des Showbusiness blieben hingegen aus oder hielten sich diskret im Hintergrund wie etwa Filmemacher Michael Steiner, der fast unerkannt seinen Drink nippte, oder Partykönig Noldi Meyer.

Familientag und Streit

Am Sonntag schliesslich stand der Familientag «Domingo en Familia» auf dem Programm – mit freiem Eintritt, Kinderanimation, Mariachi-Band und vielen kulinarischen Angeboten. Während sich das Publikum auf dem Gelände in ausgelassener Stimmung zeigte, sorgte die VIP-Tribüne an der Hauptbühne für Diskussionen – und bereits im Vorfeld für Ärger mit der Stadt.

Eingeschränkte Sicht

Die erhöhte Konstruktion bot zahlenden Gästen nicht nur exklusive Sicht, sondern auch private Bars, Sanitäranlagen und separate Eingänge. Doch «Grün Stadt Zürich» meldete Sicherheits- und Umweltschutzbedenken an: Der Bau gefährde Bäume, verletze den Mindestabstand zur Vegetation. Zwischenzeitlich stand sogar der Entzug der Baubewilligung im Raum.

Nach zähen Verhandlungen einigten sich Veranstalter und Behörden in letzter Minute auf einen Kompromiss: Teile der Tribüne wurden zurückgebaut, Umkleidezonen durften bleiben.

Stabile Teilnehmerzahl

So oder so: Das Festival konnte seine Besucherzahlen mit rund 40'000 Gästen stabil halten. Die Einführung eines gestaffelten VIP-Ticketmodells von 45 bis 70 Franken brachte zusätzliche Einnahmen. Auch die Infrastruktur wurde weiter optimiert: Ein Mehrwegbechersystem, getrennte Abfallsysteme und erhöhte Sicherheitspräsenz sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Das Wetter spielte ebenfalls mit: Bei tropischen Temperaturen über 30 Grad war «Caliente» nicht nur Name, sondern Programm. 

  • Kultfigur Roger Furrer gründete vor 28 Jahren das Caliente Festival. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Stadtrat Raphael Golta und Regierungsrat Mario Fehr (r.) als offizielle Vertreter der Politik. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Pat Schreiber von AuftankenTV und PR–Profi Ferris Bühler, Präsident Swiss Travel Communicators. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Sorgte für reibungslose Stromversorgung: Jimmy Apitzsch von Skylla–Strom, mit Ehefrau Claudia. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Mit Stil und Charme: Schauspieler und Influencer Nicholas Sanchez «elcastigador». Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Filmemacher Michael Steiner (l.) und Partykönig Noldi Meyer. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Oliver Huser und Sigi Huber, Präsident Gewerbeverein. Bild: Ursula Litmanowitsch
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  • Kulinarisches mit dominikanischen Spezialitäten, liebevoll serviert. Bild: Ursula Litmanowitsch
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Ursula Litmanowitsch