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Hombrechtikon
07.07.2025
08.07.2025 13:05 Uhr

Mehr Platz für Asylsuchende

Gemeinde Hombrechtikon setzt auf Integration mit System: Für jede untergebrachte Person erhält die Gemeinde bis zu CHF 36.11 pro Tag vom Kanton. Bild: Lisa Maire
An der Infoveranstaltung vom 3. Juli informierte die Gemeinde über die Asylsituation und prüft neue Standorte für Unterkünfte in Hombrechtikon.

Der Gemeinderat präsentierte die Strategie im Asylwesen, die auf sprachlicher, beruflicher und sozialer Integration basiert. Diese erfolgt gemäss der kantonalen Integrationsagenda sowie in enger Zusammenarbeit mit lokalen Angeboten wie dem Familientreff oder dem Freiwilligenprojekt «Nettswerk Treff».

Die Gemeinde setzt auf gemeindeeigene Wohnungen, ergänzt durch Mietobjekte und Zwischenlösungen. Bevorzugt untergebracht werden Familien mit Kindern und alleinstehende Frauen. Derzeit stehen 154 Plätze zur Verfügung – nötig wären bis zu 202.

Bisherige Erfahrungen

Die bisherigen Erfahrungen mit gemeindeeigenen Unterkünften sind überwiegend gut. Sie ermöglichen eine einfache Betreuung und verursachen kaum Nachbarschaftskonflikte. Mietwohnungen bieten zwar Flexibilität, sind aber mit höheren Kosten verbunden und teilweise von Sanierungen betroffen.

Zwischenlösungen gelten als aufwendig und teuer. Dennoch verliefen sie bisher weitgehend störungsfrei, auch wenn es im Vorfeld manchmal zu Vorbehalten kam. Die Integration wird als erfolgreich beschrieben – viele Asylsuchende engagieren sich im Dorfleben.

Finanzierung und Ausblick

Der Kanton ersetzt der Gemeinde während sieben Jahren pro Person die Kosten für Grundversorgung, Wohnen und medizinische Betreuung. Für anerkannte Flüchtlinge läuft dieser Ersatz bis zu zehn Jahre. Für 2025 liegt das kommunale Kostendach bei 217'700 Franken.

Um künftig ausreichend Plätze zu bieten, sind zusätzliche Massnahmen vorgesehen: So sollen beispielsweise neue Bauten oder Erweiterungen in der Feldbachstrasse und an der Oetwilerstrasse entstehen. Damit könnte der Bedarf bis 2030 gedeckt werden.

Standortsuche

In einem vorgängigen Workshop mit politischen Vertretern, der IG Zukunft Hombi und der Sozialbehörde wurden mögliche Standorte geprüft. Nicht bewilligungsfähige oder sehr ungünstige Orte wie Bochslen oder das Regenbecken Holflüe wurden verworfen.

Als weiterhin mögliche Standorte gelten nun noch der Gemeindesaal (Kiesparkplatz), das Gemeindehaus, Eichberg, Feldbach und Tobel. Die Beurteilungen dieser Standorte wurden auf Stellwänden visualisiert und waren an der Veranstaltung einsehbar.

Nächste Schritte

Im Anschluss an die Informationsrunde konnten die Teilnehmenden Fragen stellen. Der Gemeinderat kündigte an, die Voten sorgfältig zu prüfen und anschliessend über Standort und Projekt zu entscheiden. Eine weitere Informationsveranstaltung ist geplant.

Gemeinde Hombrechtikon/ Goldkueste24