Im beschaulichen Eschenbach SG sorgte die geplante Anstellung einer muslimischen Lehrerin mit Kopftuch an der Schule Goldingen für Aufruhr. Die Frau sollte nach den Sommerferien eine erste Klasse unterrichten. In einem Willkommensbrief stellte sie sich den Eltern vor – samt Foto mit Kopftuch.
Überrumpelt
Einige Eltern fühlten sich durch die religiöse Gesinnung der neuen Lehrperson überrumpelt und wandten sich mit einer Beschwerde an die Schulleitung.
Zweifel an Neutralität
Sie äusserten Zweifel an der religiösen Neutralität des Unterrichts und beriefen sich auf einen Bundesgerichtsentscheid, der Neutralität an öffentlichen Schulen verlangt. Trotz der Versicherung der Schule, dass die Lehrerin die christlichen Grundwerte des Volksschulgesetzes unabhängig von ihrer Religion vermitteln werde, verzichtete die Schule letztlich auf ihre Anstellung.
Kulturelle Differenzen
Eine betroffene Mutter betont nun im «Blick», dass es ihr nicht um Rassismus gehe, sondern um Vertrauen und kulturelle Differenzen. Sie fühlt sich von der Schulleitung nicht ernst genommen und kritisiert die Kommunikation als erpresserisch. Zwar gab es auch Unterstützung für die Lehrerin von anderen Eltern und Anwohnern, doch diese blieben ungehört.