Die letzte verbliebene 60-km/h-Strecke entlang der Zürcher Goldküste ist Geschichte. Still und leise, ohne Vorankündigung, wurden neue Tempo-50-Tafeln zwischen Zollikon und Erlenbach montiert.
Von 60 auf 50
Es wirkt fast wie ein klassischer Fall von Salamitaktik: Stück für Stück wird der Verkehrsfluss am rechten Zürichseeufer gebremst. Die neuen Tempo-50-Tafeln wurden mobil aufgestellt, während viele auf Sommerpause sind. Kein grosses Medienecho, keine breiten Diskussionen im Vorfeld, kein offizielles Aufatmen von Anwohnern, so nau.ch
Stadt verschläft Änderung
Ironischerweise scheint ausgerechnet die sonst so grün-regulierte Stadt Zürich den Schritt des Kantons schlicht verpasst zu haben. Am Übergang Zürich-Riesbach prangt noch immer eine 60-km/h-Tafel. Ob die Mitarbeitenden des städtischen Verkehrsamts sich aktuell eher im Liegestuhl an der Adria statt auf der Seestrasse befinden, bleibt Spekulation.
«Schnelles» Stück verloren
Die bisher 60 km/h erlaubten Abschnitte dienten als Entlastung für die Pendler zwischen Herrliberg, Küsnacht, Zollikon und der Stadt. Mit dem neuen Limit droht ein noch dichterer Morgenstau.
Politischer Rückenwind
Ob es sich dabei um eine verkehrspolitische Einbahnstrasse handelt, dürfte sich in der nächsten Legislatur zeigen. Klar ist, dass das Vorgehen des Kantons zeigt, dass auch vermeintlich bürgerlich geprägte Verwaltungsstellen nicht vor grün angehauchten Tempo-Reduktionen zurückschrecken und damit der Stadt in Sachen Verkehrspolitik Konkurrenz machen.