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Kanton
12.08.2025

Schmuckhändler Claire's vor dem aus

Der US-Schmuckhändler Claire’s meldet erneut Insolvenz an. Der Kampf um billigen Schmuck wird härter. Bild: pixabay
Der US-Schmuckhändler Claire’s meldet erneut Insolvenz an. Schweizer Filialen sind noch geöffnet, doch die Zukunft ist ungewiss. Der Kampf um günstige Accessoires wird härter.

Claire’s war über Jahre die Anlaufstelle für junge Kundinnen und Kunden, die trendy Accessoires zum kleinen Preis suchten. Doch der US-Schmuckhändler steht erneut vor dem Aus. Letzte Woche meldete Claire’s in den USA Insolvenz an und das zum zweiten Mal innerhalb von sieben Jahren. Auch Schweizer Läden sind betroffen.

Die Krise eines Kult-Shops

Claire’s steht vor der Mammutaufgabe, 700 von weltweit über 2700 Filialen zu schliessen und das Unternehmen wieder profitabel zu machen. Zwischen 1 und 10 Milliarden US-Dollar Schulden lasten auf den Schultern der Firma, die zum Jahresende knapp 500 Millionen Dollar an Krediten zurückzahlen muss. Zusätzlich erschweren hohe Importzölle und die weltweit steigenden Kosten das Geschäft. Die bei Claire’s beliebten günstigen Accessoires könnten dadurch deutlich teurer werden.

Spiegelbild eines Trends

Die Probleme von Claire’s sind kein Einzelfall. Auch der Konkurrent Forever 21 hat in den USA Insolvenz angemeldet. Beide setzen stark auf stationäre Läden in Einkaufszentren. Die Konsumenten kaufen vermehrt direkt online, oft bei chinesischen Plattformen wie Shein oder Temu, die mit Billigpreisen und riesiger Auswahl punkten.

Das spürt auch der Schweizer Markt. Im Frühling 2024 startete Coop mit «Blingbox» ein ähnliches Konzept wie Claire’s, fokussiert auf junge Kundschaft und günstigen Schmuck. Doch bereits Ende 2024 wurde das Pilotprojekt wieder eingestellt.

Bedeutung für die Schweiz

In der Schweiz betreibt Claire’s aktuell noch rund 15 Läden, deutlich weniger als die 55 Filialen von vor knapp zehn Jahren. Trotz der US-Insolvenz sind die Schweizer Filialen geöffnet und sogar auf der Suche nach neuem Personal. Doch wie lange noch? Ein Teil der Läden könnte geschlossen werden, es ist auch möglich, dass sich Claire’s komplett vom Schweizer Markt zurückzieht oder einen Investor findet, der das Geschäft übernimmt.

Claire’s Konkurrenz in der Schweiz ist stark. Die australische Kette Lovisa und die britische Accessorize sind hier aktiv, ebenso Online-Händler wie Zalando oder stationäre Geschäfte wie Chicorée. Die Konkurrenz wächst, der Kampf um die junge Kundschaft wird härter.

Claire’s Insolvenz ist ein Zeichen für einen Wandel im Kaufverhalten und den harten Wettbewerb im Billig-Schmuckmarkt. Die Zukunft von Claire’s in der Schweiz steht auf der Kippe.

Zürich24