Der Abend begann mit Dank und Scherzen. Es sei schön, an einem Anlass sprechen zu dürfen, an welchem man sie ausreden lasse, meinte Weidel. Auch Köppel konnte sich einen Scherz nicht verkneifen. Vom Hochadel bis zum Subprolatariat sei alles vertreten; viel Studierte und noch mehr Gescheite. Die Reaktionen des Publikums zeigten, dass der Abend für die beiden ein Heimspiel war.
Weidels politischer Appell
Im Gespräch mit Roger Köppel teilte Alice Weidel ihre Motivationen für das Engagement bei der AfD. Sie kritisierte die Euro-Politik und Rechtsbrüche, plädierte für Rechtssicherheit und direkte Demokratie. Ein Aufruf zur Verteidigung Deutschlands vor etablierter Politik.
Die Euro-Rettungspakete hätten sie politisiert. Sie verstiessen gegen Verträge und führten zu Inflation und Kaufkraftverlust, das sei historisch belegt, meinte Weidel. Bereits 2010 habe sie davor gewarnt.
Zerbrochenes Vetrauen
Ein Staat lebe von Regeln. Wenn Regierungen ihre eigenen Gesetze brechen, verliere die Bevölkerung das Vertrauen, so Alice Weidel. Unternehmer würden nicht mehr investieren, weil der Rahmen fehle. Deutschland habe als Beispiel mit den weltweit höchsten Energiepreisen einen hausgemachten Standortnachteil.
In einem weiteren Punkt appellierte sie an die Anwesenden, auf keinen Fall die EU-Rahmenverträge anzunehmen. Würden diesen angenommen, «könne die Schweiz ihre Volksabstimmungen an der Garderobe abgeben.»
Angriff auf das Private
Politik sei hart, meinte Alice Weidel, aber der Wahlkampf 2017 hätte einen Tiefpunkt erreicht. Drohnen über ihrer Wohnung, Demonstranten vor der Haustür, Plakate mit Nazi-Symbolen am Wohnort der Kinder – der Angriff auf das Private sei zu weit gegangen. Der Umgang mit der AfD folge einem Muster: Ausgrenzung statt Argument.