Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken Magazin Agenda
Schweiz
21.11.2025
22.11.2025 07:04 Uhr

Ex-NZZ-Chef will Pensionierung abschaffen

Keine Lust auf Ruhestand: Felix E. Müller. Bild: zVg
In einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» plädiert Felix E. Müller, früherer Chefredaktor der «NZZ am Sonntag», für ein radikal neues Rentensystem - ohne Pensionierung.

«Die Debatte über die Anhebung des Rentenalters ist ein Irrläufer», sagt der frühere Chefredaktor der «NZZ am Sonntag» im «Tages-Anzeiger». Das System soll «radikal liberalisiert» werden – jede Person dürfte selbst entscheiden, wann Schluss ist. «Gesunde Leute zwangsweise zu pensionieren, ist volkswirtschaftlicher Unsinn.»

Pensionierung macht viele unglücklich 

Laut Müller leiden zahlreiche Menschen im Ruhestand, weil ihnen Aufgabe und Struktur fehlen: «Das Ausscheiden aus dem Arbeitsprozess ist ein biografisch zentraler Moment. Ich halte es für hochgradig altersdiskriminierend, dass der Zeitpunkt unabhängig von individuellen Bedürfnissen festgelegt wird.»

Fachkräftemangel

Müller sieht in seinem Modell eine Antwort auf den Arbeitskräftemangel: Arbeitgeber würden es grundsätzlich begrüssen, ältere Angestellte weiterzubeschäftigen – «aktiv ermöglichen tun es aber nur 18 Prozent». Zudem sei es unfair, dass Selbstständige heute schon flexibel weiterarbeiten können, Festangestellte jedoch kaum.

Politischer Frontalangriff

In der Rentendebatte nimmt Müller besonders linke Parteien ins Visier: «Sie torpedieren jede Reform.» Sein Gegenentwurf laute: «Mit einer Abschaffung der faktischen Zwangspensionierung schenkt man den Leuten etwas: Wahlfreiheit.»

50 Prozent Chance auf Erfolg

Ob seine Vision umgesetzt wird? Müller bleibt optimistisch – auch im Alter: «Ich würde mal sagen: 50 Prozent.» 

tre
Demnächst