Im Bezirk Meilen wird Jugendlichen wieder vermehrt illegal Alkohol und Tabak verkauft. Das zeigen Testkäufe des Blauen Kreuzes, über die der Tages-Anzeiger kürzlich berichtet hat. In rund einem Drittel der getesteten Geschäfte wurden die gesetzlichen Altersgrenzen nicht eingehalten.
Neues Tabakgesetz
Als möglichen Grund nennt die Präventionsfachstelle Samowar das neue Tabakproduktegesetz, das seit Herbst 2024 gilt. Seither dürfen nikotin- und tabakhaltige Produkte erst ab 18 Jahren verkauft werden. Offenbar ist diese Änderung noch nicht in allen Betrieben ausreichend bekannt.
Schulungen zeigen Wirkung
Besonders häufig beanstandet wurden Kioske. Dort wechselt das Personal oft, viele Mitarbeitende sind jung und nicht immer ausreichend über die gesetzlichen Vorgaben informiert. Tankstellenshops schneiden hingegen besser ab, was auf gezielte Schulungen zurückgeführt wird.
So laufen Testkäufe ab
Testkäufe werden im Auftrag von Gemeinden und Kanton durchgeführt. Minderjährige versuchen dabei, Alkohol oder Tabak zu kaufen, ohne falsche Angaben zu machen. Bei Verstössen drohen Gebühren, verpflichtende Beratungen oder im Wiederholungsfall der Entzug des Verkaufspatents.
Mit dem neuen Gesetz erhält der Kanton künftig mehr Möglichkeiten, um gegen wiederholte Verstösse vorzugehen. Ziel der Prävention bleibt, den Konsum von Alkohol und Tabak bei Jugendlichen möglichst hinauszuzögern und die Normalisierung zu verhindern.