Die Redner auf dem vollen Bundesplatz sprachen sich für ein Nein zum Covid-19-Gesetz und auch gegen das Covid-Zertikikat aus. Die Menge jubelte, wie eine Korrespondentin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Die Polizei sprach fünf Wegweisungen aus.
Auf dem Berne Münsterplatz hatten die Teilnehmenden bald nicht mehr Platz. Mehr als hundert Trychlerinnen und Trychlern zogen vor den Demo-Teilnehmden auf der vorgegebenen Route Richtung Bundesplatz.
Auch dieser war bereits zum Bersten voll als noch mehrere tausend Personen im Raum Münsterplatz zur Demon starteten. Zu grösseren Zwischenfällen kam es während des offiziellen Teils der Kundgebung nicht, wie Keystone-SDA berichtete.
Bewilligte Kundgebung
Die Polizei war mit einem Grossaufgebot präsent, sicherte die Marschroute ab und sorgte dafür, dass die Demonstranten nicht von der Route wichen. In Stellung standen in den Nebengassen auch die Wasserwerfer bereit. Das Bundeshaus war mit einem Zaun vom Bundesplatz getrennt. Die Polizei sicherte die Zugänge.
Die Kundgebung, für die das Aktionsbündnis Urkantone und die Freie Linke Schweiz verantwortlich zeichneten, war von der Stadt Bern bewilligt worden. Dies allerdings unter Auflagen: So sollten künftig unbewilligte Aufmärsche mit erheblichem Gewaltpotenzial, wie sie jüngst jeweils an den Donnerstagabenden stattfanden, unterbleiben.
Dass sich die Organisatoren der Grosskundgebung den Bedingungen der Stadt Bern fügten, sorgte in der Szene der Corona-Massnahmengegner für Diskussionen. Die Bewegung Massvoll etwa war offiziell nicht in Bern dabei und verteilte stattdessen an verschiedenen Orten der Schweiz Flugblätter.
n einschlägigen Chatforen war eine Spaltung der Szene befürchtet worden. Viele riefen daher zu Einigkeit und einer Teilnahme in Bern auf.
Viele Familien und Einzelpersonen
An der Kundgebung in Bern beteiligten sich äusserlich sichtbar organisierte Gruppierungen wie die Freiheitstrychler in ihren weissen Hemden. Daneben waren aber vorwiegend Einzelpersonen und Familien unterwegs, viele mit Transparenten und Fahnen. Die Szene der Corona-Massnahmengegner ist heterogen, aber teilweise auch mit rechtsextremem Gedankengut und Verschwörungstheorien durchzogen.
Nach dem Ende der offiziellen Kundgebung forderte die Berner Kantonspolizei die Leute auf, möglichst auf verschiedenen Routen abzureisen und vor allem in Richtung Bahnhof geduldig und rücksichtsvoll zu sein.
Im öffentlichen Verkehr kam es am Samstagnachmittag wegen der Grosskundgebung zu Behinderungen. Von Sachschäden hatte die Polizei keine Kenntnis, wie es am Abend hiess.
Bei einer Gegenkundgebung auf dem Helvetiaplatz waren etwa hundert vorwiegend junge Leute anwesend. Nach Angaben der Organisatoren waren es 150 Personen. Alle trugen Masken, wie ein Korrespondent von Keystone-SDA beobachtete. Es waren Transparente zu sehen mit Slogans wie «Bern bleibt schwurbelfrei». Die Organisatoren vom Solidarischen Bündnis Bern hatten zu dieser Kundgebung aufgerufen.
Quelle: Keystone SDA