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Hombrechtikon
31.01.2022

Achtung Amphibien!

Die Frösche sind bald wieder unterwegs. Bild: Pixabay
Während der Frühlingswanderung der Amiphibien von Februar bis März 2022 wird während 30 Tagen von 18.00 bis 07.00 Uhr ein Strassenabschnitta am Lützelsee gesperrt.

Badstrasse: Ab Liegenschaft Badstrasse 24 und Weiler Lützelsee ab Einlenker Uferweg

Während der Sperrung bleibt der Zubringerdienst für die Anwohner bis Liegenschaft Badstrasse Nr. 24 über die Grüningerstrasse und für die Liegenschaften Weiler Lützelsee über die Richttannstrasse gewährleistet.

Amphibien suchen ihre Laichplätze

Sobald im Frühling in feuchten Nächten die Temperaturen wenige Grad über der Nullgrad-Grenze liegen, beginnen verschiedene Amphibien (Frösche, Kröten und Molche) ihre Laichplätze aufzusuchen.

Die in der Schweiz gefährdeten Amphibienarten legen auf ihrem Weg vom Winterquartier zum Laichgewässer Strecken von mehreren hundert Metern bis zu einigen Kilometern zurück. Dabei sind sie oft gezwungen, Wege und Strassen zu überqueren. 

Da die Tiere in der Nacht meist in grossen Zügen unterwegs sind, werden sie von den Fahrzeugen in Massen überrollt, was den Fortbestand der gesamtschweizerisch geschützten Tiere weiter gefährdet.

Jedes Jahr werden in der Schweiz von Amphibien-Freunden, SchülerInnen und weiteren fleissigen HelferInnen über hundert tausend Amphibien über die Strasse getragen, wo keine offiziellen Strassensperrungen sind.

Die Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz bittet die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, Abschnitte mit Amphibienwanderungen zu den Wanderzeiten bei Möglichkeit zu meiden und Umfahrungswege zu benutzen oder diese im Schritttempo (30 km/h) zu passieren. 

Amphibien brauchen Schutz und Hilfe

In den 1970er Jahren machten die ersten Beobachter auf Amphibiensterben auf unseren Strassen aufmerksam; seither haben sich zahlreiche HelferInnen-Gruppen dieses Problems angenommen und nicht zuletzt damit die Amphibien in weiten Bevölkerungskreisen recht populär gemacht.

Die meisten Amphibienarten legen im Jahresverlauf zwischen Überwinterungsort, Laichgewässer und Sommerquartier Strecken von einigen Metern bis einigen Kilometern zurück. Die Frühjahrswanderung der erwachsenen Tiere vom Winterquartier ans Laichgewässer zur Fortpflanzung ist sehr auffällig und wird daher am meisten beachtet.

Wenn im Herbst Grasfrösche ihr Winterquartier in der Nähe ihres Laichgewässers suchen, kann es zu auffälligen Massakern auf den Strassen kommen.

Viele Helferinnen und Helfer retten jedes Jahr Frösche. Bild: Pixabay

Die Amphibien-Rettungsaktionen

Seit den 70er Jahren werden in der Schweiz an diversen Stellen Rettungsaktionen durchgeführt. Mitte Februar werden an den betroffenen Strassenabschnitten provisorische Zäune aufgestellt und Fangkübel vergraben.

Freiwillige Helferinnen und Helfer tragen nach Einsetzen der Wanderungen nach der Abenddämmerung die gefangenen Tiere über die Strasse. Abhängig vom Witterungsverlauf im Frühjahr werden diese Stellen mehrere Wochen lang betreut. An einigen Stellen sind fixe Amphibienunterführungen gebaut worden, damit die Tiere ohne aufwendige Betreuung selbständig und gefahrlos die Strasse unterqueren können.

Es hat sich leider gezeigt, dass viele dieser bautechnisch sanierten Stellen ungenügend funktionieren. Der Bau solcher Anlagen bedarf einer gründlichen Planung von einer Fachperson und setzt gute Kenntnisse über die lokalen Populationen voraus.

Da solche Anlagen viel kosten und die Geländestrukturen oft ungünstig sind, lassen sie sich nicht an jeder Zugstelle realisieren. Zahlreiche Stellen sind also nach wie vor auf Rettungsaktionen mit temporären Zäunen oder Sperrungen angewiesen.

270'000 Amphibien gerettet

Der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (karch) sind im Moment in der ganzen Schweiz rund 1'900 Strassenabschnitte bekannt, über welche Amphibienwanderrouten führen.

Einige davon weisen fixe Unterführungen auf, die meisten werden von freiwilligen Helferinnen und Helfern betreut oder gesperrt. Leider werden bei einigen immer noch gar keine Massnahmen ergriffen.

Rund 220 Helfergruppen übermittelnder karch regelmässig ihre Fangstatistiken. Allein von diesen werden jedes Jahr über 270'000 Amphibien über die Strasse getragen und somit gerettet!

Für mehr Informationen besuchen Sie die Website.

Gemeinde Hombrechtikon/Patricia Rutz/Goldküste24