Die Delegierten zogen Grünenfelder, der als Direktor des liberalen Think Tanks Avenir Suisse arbeitet und von 2004 bis 2016 als Staatsschreiber des Kantons Aargau tätig war, dem Küsnachter Gemeindepräsidenten Markus Ernst vor.
Der Entscheid fiel zwar vergleichsweise knapp aus, doch übersprang Grünenfelder die Hürde des absoluten Mehrs von 104 Stimmen im ersten Wahlgang. Für ihn gingen 111 Stimmen ein, für Ernst 92.
Ernst für Verstärkung – nicht Belehrung
Ernst hatte sich in seinem Sieben-Minuten-Referat als «innovativer, umsetzungsstarker und verlässlicher Vertreter» bezeichnet, der die politische Ochsentour durch verschiedene Ämter hinter sich habe. «Ich will den Regierungsrat verstärken, nicht belehren.»
Grünenfelder, der sich mit den Worten «ich bin kein Perwoll-Freisinniger» vorstellte, meinte demgegenüber, dass «eine liberale Schubumkehr» nötig sei. Einfach weiter so wie bisher könne im Kanton Zürich keine Losung sein.
Die Delegierten sprachen deshalb, auch wenn die Kandidaten ihre liberalen Grundwerte betonten und beide etwa auf die zu hohe Regulierungsdichte hinwiesen, von einer Richtungswahl.
Lieber Taten statt Worte, sagten Befürworter von Ernst. Jene von Grünenfelder wiesen auf die Herausforderungen im Wahlkampf hin, bei der sich die Partei profilieren müsse.