Damon Galgut erzählt in seinem neuen Roman Das Versprechen vom Zerfall der weissen südafrikanischen Familie Swart, die eine grosse Farm ausserhalb von Pretoria besitzt. 1986 ist das Ende der Apartheid bereits absehbar, als die Frau und Mutter Rachel im Alter von 40 Jahren stirbt. Kurz vor ihrem Tod ringt sie ihrem Mann das Versprechen ab, der schwarzen Hausangestellten Salome das Haus zu überschreiben, in dem sie und ihr Sohn leben. Salome hat ihr ganzes Leben für die Familie geschuftet, doch ausser Rachels jüngster Tochter Amor hat keiner aus der Familie die Absicht, das Versprechen einzulösen. Am Ende des Romans lebt nur noch Amor. Gelingt es ihr jetzt das Versprechen zu halten?
Nicht nur das Schicksal der Familie Swart zieht den Leser in seinen Bann. Eine weitere Stärke des Romans ist die subtile Weise, mit welcher Südafrikas politischen Umbruch von der Apartheid zur Demokratie und die Suche der Gesellschaft nach einem gerechten und friedlichen Zusammenleben gezeigt werden. Dank Galguts humorvollem und stellenweise groteskem Unterton entwickelt die Geschichte trotz des nicht ganz einfachen Texts und Stils einen enormen Sog.
Küsnacht
01.03.2022
«Das Versprechen» – Buchempfehlung

Es geht auch um Apartheid, Demokratie und gerechtem, friedlichen Zusammenleben.
Bild:
zVg
1986 ist das Ende der Apartheid bereits absehbar, als die Frau und Mutter Rachel im Alter von 40 Jahren stirbt. Kurz vor ihrem Tod bewirkt sie, dass das Haus der Hausangestellten überschrieben wird.
Damon Galgut, 1963 in Pretoria geboren, erhielt 2021 für Das Versprechen den international renommierten Booker Preis.
«Das Versprechen», Damon Galgut, Luchterhand, 2021.