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Kanton
18.03.2022

Versorgung durch einheimische Produkte?

Teilt der Regierungsrat die Einschätzung, dass der Krieg in der Ukraine die globale Versorgung mit Nahrungsmitteln gefährdet? Bild: pixabay.com
Drei SVP Kantonsräte wollen wissen, mit welchen Massnahmen der Kanton die Versorgung mit Nahrungsmitteln aus einheimischer Produktion fördern kann.

Die drei SVP Kantonsräte Daniel Wäfler (Gossau ZH), Daniela Rinderknecht (Wallisellen) und Martin Hübscher (Bertschikon b. Wiesendangen) haben im Rat eine Anfrage zum Thema Versorgungssicherheit eingereicht.

Sie wollen vom Regierungsrat u.a. wissen, welchen Beitrag der Kanton Zürich zur Lebensmittelproduktion und Sofortmassnahmen zum Erhalt von ackerbaufähigem landwirtschaftlichem Kulturland leistet und mit welchen Massnahmen der Kanton Zürich die Versorgung mit Nahrungsmitteln aus einheimischer Produktion kurz- bis langfristig fördern kann.

«Vermehrt auf inländische Produktion setzen»

Aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine und der drohenden Lebensmittelknappheit, müsse die Schweiz vermehrt auf die eigene inländische Produktion setzen statt Nahrungsmittel auf dem Weltmarkt zu besorgen und so andere Länder mit weniger geeigneten Anbaubedingungen und weniger Kaufkraft zu konkurrenzieren.

Kulturland gefährdet?

Im Zusammenhang mit der Lebensmittelversorgung stellen die drei Kantonsräte auch die Frage, ob das Projekt «Festlegung der prioritären Potenzialflächen für Feuchtgebiete» unter den aktuellen Umständen nicht sistiert werden sollte.

Der Kantonsrat hat diesbezüglich Flächen definiert, auf denen wieder Feuchtgebiete entstehen sollen, die Lebensraum für gefährdete Pflanzen- und Tierarten bieten. Auf diesen definierten Flächen darf nichts mehr geschehen, das ihr Potenzial für eine Regeneration verschlechtern würde. So werden beispielsweise keine landwirtschaftlichen Bodenaufwertungen mehr bewilligt.

Davon betroffen sind 1'300 Hektaren drainierte Böden im Kanton Zürich. Solche Flächen sind auch an diversen Orten im Zürcher Oberland definiert, wie eine Online-Karte zeigt.

Damit wird gemäss SVP Bezirk Hinwil über viele Jahrhunderte gewachsener, fruchtbarer Humus unter dem Titel "Renaturierung" abgetragen. Zudem bezweifelt die Partei in diesem Zusammenhang, dass der Einsatz von Baumaschinen und Lastwagen zur Schaffung von "künstlichen Biotopen" ökologischer und ethischer ist als die bisherige landwirtschaftliche Produktion.

Die SVP Bezirk Hinwil stellt die Frage, ob das Projekt "Potenzialflächen für Feuchtegebiete" in Anbetracht der Situation sistiert werden sollte. Bei den blauen Punkten sind solche Flächen. Bild: Screenshot GIS-Browser

Weiterführende Informationen zum Thema


> Info-Flyer "Prioritäre Potenzialflächen für Feuchtgebiete"

Zürioberland24/Goldküste24