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Küsnacht
07.07.2022

«Ein Gesundheitsnetz für und mit der Bevölkerung»

Die wertvollen Rückmeldungen aus der Bevölkerung werden nun aufbereitet. (Im Bild: Susanna Schubiger, Gemeinderätin und Vorsteherin Gesundheit Bild: Gemeinde Küsnacht.
Zuhören will der Gemeinderat in diesen Tagen, wenn es um die Ausgestaltung des «Gesundheitsnetz Küsnacht» geht. Am ersten Dialogabend kamen verschiedene Generationen zusammen, um über die Zukunft zu sprechen.

Der erste Dialogabend fand im Reformierten Kirchgemeindehaus statt. Es wurde über die Alters- und Gesundheitsversorgung der Zukunft gesprochen. Die wertvollen Rückmeldungen aus der Bevölkerung werden nun so aufbereitet, dass das Gesundheitsnetz mit seiner neuen Rechtsform in Küsnacht fest verankert sein wird.

  • Von Susanna Schubiger, Gesundheitsvorsteherin

«Ältere Menschen müssen sich immer sicher und aufgehoben fühlen». Mit diesen Worten brachte eine Seniorin am Dialogabend auf den Punkt, um was es beim «Gesundheitsnetz Küsnacht» gehen muss – um die beste Alters- und Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung heute wie morgen.

Das neue «Gesundheitsnetz Küsnacht» ist für Betroffene und ihre Angehörigen bereits heute die zentrale Anlauf- und Beratungsstelle mit einer Telefonnummer (044 913 13 13).

Braucht jemand Unterstützung, um in der eigenen Wohnung leben zu können, eine Alterswohnung oder einen Pflegeplatz wird zusammen mit den bestehenden Organisationen nach der besten Lösung gesucht.

Mit dieser Vernetzung aller Angebote unter dem Dach des Gesundheitsnetz Küsnacht hat die Gemeinde den ersten Schritt für eine moderne Alters- und Gesundheitsversorgung gemacht.

Beste Angebote und Organisationsform

Beim zweiten Schritt geht es nun darum, die richtige Organisationsform für dieses Gesundheitsnetz zu finden. Denn beim Status quo können wir nicht bleiben: Die Alterspyramide zeigt steil nach oben und so wird sich in den nächsten 30 Jahren die Anzahl der über 80-Jährigen auch in Küsnacht verdoppeln. Das heisst, es braucht viel mehr und auch ganz neue Angebote für ältere Menschen, die Hilfe brauchen. Das heisst, es braucht mehr Fachkräfte, welche die älteren Personen unterstützen oder pflegen. Das heisst auch, es braucht die Möglichkeit, neue moderne Wohnformen anzudenken und umzusetzen. Denn in Zukunft ist nochmals mehr Flexibilität und Effizienz gefragt, damit Küsnacht die Herausforderungen im Gesundheitswesen bewältigen kann. Nur in einer neuen Form kann dieser Prozess gelingen, weshalb das «Gesundheitsnetz Küsnacht" eine eigenständige Organisation werden, genauer eine «gemeinnützige Aktiengesellschaft» werden soll; im 100-prozentigen Besitz der Gemeinde wohlgemerkt. Diese Rechtsform macht für Spezialisten am meisten Sinn und ist laut Experten von Curaviva, dem Schweizer Heimverband, eine Notwendigkeit.

Erhellender Dialogabend

Am Dialogabend betonten viele der Anwesenden, dass die Gemeinde bei einer gemeinnützigen «Gesundheitsnetz Küsnacht AG» die hohe Qualität der Versorgung sicherstellen müsse, und bei wichtigen Entscheidungen das Stimmvolk das letzte Wort haben müsse. «Es darf nicht so laufen wie in andere Gemeinden am Zürichsee, wo privatwirtschaftlich-orientierte Betriebe die Geschicke lenken», sagte ein Teilnehmer des Dialogabends. Der Gewinn dürfe in Küsnacht nie im Vordergrund stehen, so die Meinung einer anderen Teilnehmenden. Es müsse immer nur um die Bedürfnisse der Menschen gehen.

Das Bekenntnis der Gemeinde, wonach das Gesundheitsnetz «nicht gewinnorientiert» ist, war den anwesenden Küsnachterinnen und Küsnachtern wichtig. Ebenso wie die gute Vertretung der Gemeinde im Verwaltungsrat wurde aufgebracht. Umstritten war die Frage, wie die Gebäude und das Land an das «Gesundheitsnetz Küsnacht AG» übergehen sollten, und ob hierfür nicht eher ein Baurecht errichtet werden müsste. Auch diesen Punkt hat die Gemeinde notiert.

Gute Diskussion mit spannenden Inputs

Das Engagement, die Ernsthaftigkeit und der Ideenreichtum waren insgesamt beeindruckend. Am 4. Juli wird dieser Dialoganlass in der Tägerhalde für andere Interessierte wiederholt. Ziel ist es, noch weitere Sichtweisen zu erfassen und dann die wichtigsten Erkenntnisse zu bearbeiten.

Am 24. August schliesslich werden diese Ergebnisse vorgestellt. Parallel dazu wurden auf der Webseite der Gemeinde alle Dokumente aufgeschaltet, die für die Bürgerinnen und Bürger zur Information wichtig sind (unter www.kuesnacht.ch unter News Gesundheitsnetz). Der Gemeinderat bietet dort der Bevölkerung auch Einsicht über die Übertragungsdokumente mit der Möglichkeit, Rückmeldung zu geben. Diese liegen auch ausgedruckt in der Gemeindekanzlei auf.

Am Schluss soll eine Vorlage an die Urne kommen, welche die Interessen der Küsnachterinnen und Küsnachter, der jungen wie älteren, berücksichtigt. Der Gemeinderat hört auf die Sorgen, Anregungen und Ideen der Bürgerinnen und Bürger. Er hofft im Gegenzug auf Vertrauen, vor allem weil wir alle vom Älterwerden betroffen sind und wir alle die beste Alters- und Gesundheitsversorgung verdienen.

Susanna Schubiger-Münger, Gemeinderätin und Vorsteherin Gesundheit/Goldküste24