Informationen seien geflossen
Das Komitee kritisiert den Gemeinderat auf verschiedenen Ebenen. Es sagt, dass die Parteien gar keine Mitgliederversammlung mehr einberufen konnten, z.B. sei der beleuchete Bericht des Gemeinderates erst am 31. Oktober publiziert worden. Die Abstimmungsunterlagen erst Anfang November verschickt worden. Laut Komitee scheint es, dass man den demokratischen Prozess aushebeln wolle.
Das Projekt laufe seit mehr als zwei Jahren, so der Gemeindeschreiber, Pius Rüdisüli, wer sich dafür interessiert hätte, wisse Bescheid. Über das Projekt sei schon oft orientiert und auch die Fristen seien eingehalten worden. Durch das Projekt wurde die Möglichkeit einer Begegnungszone geschaffen. Die Bevölkerung der Gemeinde möchte einen solchen Ort, so Rüdisüli.
Auch die Auflage des Kantons, den seit 1939 unter der Wiese verlaufenden Büelhältlibach bis spätestens 2035 zu renaturieren, führte zu diesem Projekt. Mit der Renaturierung des Baches wird er in eine Parzelle von rund 1000 Quadratmetern überführt, die dann an den Kanton übergeht.
Schon der zweite Anlauf
Der Kanton würde so zu günstigem Land kommen und die Gemeinde vergäbe sich Bauland, so Bettina Schweiger vom Komitee. Sie versteht nicht, dass man kein Gespräch mit dem Kanton gesucht hat. Rüdisüli meint dazu, dass die Renaturierung des Bachs vor vier Jahren Legislaturziel war und dazumal gab es keine negativen Rückmeldungen. Auf der Bachparzelle könne ohnehin nicht gebaut werden, die Ausnützung gehe nicht verloren und die Gemeinde würde vom Kanton auch noch entschädigt.
Christine Schweiger und Antonia Baumann vom Komitee fragen sich, warum keine grundsätzlicheren Diskussionen über die Zukunft der Vogteiwiese stattgefunden hätten. Vielleicht hätte die Bevölkerung beispielsweise eine Auszonung gewollt, damit die Wiese nicht verbaut wird. Aus Sicht des Gemeinderates ist dies aktuell kein Thema.
Die Urnenabstimmung am 27. November ist schon der zweite Anlauf zum Thema Vogteiwiese. Die für den September 2021 geplante, wurde sistiert, weil die Parteipräsidenten von FDP, SVP und der Gemeindeverein sich mehr Zeit für den Meinungsbildungsprozess gewünscht hatten.
Damals lagen die Kosten bei 3,6 Millionen Franken, nun sind es 3,9, über die abgestimmt wird. Das Projekt wurde in einer Arbeitsgruppe überarbeitet, der Spielplatz und die Umgebung werden noch mehr aufgewertet. Die Ortsparteien FDP und GLP befürworten das Projekt.
Wenn das Projekt bei der Abstimmung nicht durchkommt, dann wüsste man, was die Bevölkerung darüber denke, bei einem ja wäre der Baubeginn frühestens im Januar 2024.