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Männedorf
18.03.2023

Nicht alle Frösche erreichen ihr Ziel

Es findet gerade ein regelrechtes Strassenmassaker statt. (Symbolbild) Bild: pixabay
Nicht alle Tiere erreichen das Ziel ihrer Reise. Zahlreiche Amphibien finden auf der Strasse nur den Tod. So auch im Grenzgebiet von Männedorf und Oetwil.

Wenn ein Froschweibchen seinen Partner huckpack trägt, dann ist Amphibien Paarungszeit angesagt. Im Moment machen sich Frühlaicher auf die Wanderung zu ihrem Geburtsort. Auch rund um den Zürichsee geschieht dies. Sie gehen zu ihrem Weiher,  um dort ihren Nachwuchs zu zeugen.

Die Naturschützerin, Georgina Brandenberger berichtet gegenüber der Zürichsee-Zeitung von einem Strassenmassaker. Auf der Winterhaldenstrasse im Waldgebiet oberhalb von Männedorf sind zahlreiche Tiere letzte Woche überfahren worden. Die Strasse ist eine wichtige Durchfahrtsstrecke, jedoch gerade jetzt auch der Wanderweg von Fröschen, Kröten und Molchen. Ihr Ziel sind die umliegenden Laichgewässer. Brandenberger ist der Ansicht, dass man mit den richtigen Massnahmen diese Tiere retten könnte.

Von Freiwilligen gerettet

Fixe oder temporäre Leitzäune, Amphibienunterführungen oder nächtliche Strassensperrungen sind sehr effektive Methoden, um die Tiere zu schützen.

Auf der anderen Risikostrecke in Oetwil, der Kreuzlenstrasse, sind in diesem Jahr über 2500 Tiere vor dem Überfahrungstod vom sechsköpfigen Freiwilligenteam Brandenbergers bewahrt worden. Mit Hilfe eines Leitzaunes werden die Amphibien zu mehreren Eimern geleitet, welche die Freiwilligen frühmorgens auf die andere Strassenseite tragen.

Für die Strasse in Männedorf fordert Brandenberger eine Sperrung. Diese soll von Einbruch der Dunkelheit an bis in die Morgenstunden dauern. Die Tiere würden hauptsächlich nachts bei mindestens fünf Grad und feuchter Witterung wandern.

Die Strasse wird nicht gesperrt

Ihr Anliegen hat sie bereits bei beiden Gemeinden deponiert. Es ist leider noch nichts geschehen, obwohl es geschützte Tiere sind. Männedorf habe als Sofortmassnahme Plakate aufgestellt, um die Bevölkerung zu sensibilisieren. Eine nächtliche Sperrung der Strasse sei jedoch nicht vorgesehen. Man ist aber über die Vielzahl der Tiere dieses Jahr überrascht.

Plakate sind für Brandenberger nicht genug. Die Tiere sterben nicht nur, wenn sie überrollt werden, sondern auch durch die Druckwelle unterhalb des Autos. Sie ruft die Bevölkerung auf, das Tempo auf 30 Stundenkilometer zu drosseln, wo Amphibien die Strasse überqueren. Dadurch würde man die Tiere besser sehen und ihre Überlebenschance erhöhen.

Patricia Rutz / Goldküste24