Der tadellose Ruf der Marke Lexus, verbunden mit starker Nachfrage in den USA, führt zu langen Lieferfristen und damit auch zu vergleichsweise hohen Verkaufspreisen. Was später, wie die Erfahrung lehrt, in moderate Wertverluste mündet. Diese Markencharakteristik prägt diese Japaner seit ihrer Lancierung 1989, als man die Autoszene mit einem einzigen Modell betrat. Abgesehen von einigen technisch extremen Coupés zeichnen sich alle aktuellen Lexus durch Zurückhaltung aus. Inzwischen stehen für Lexus acht Modelllinien.
Die junge UX-Offerte, erhältlich als Verbrenner/Hybrid/Frontantrieb, Verbrenner/Hybrid mit Allradantrieb sowie vorne angetrieben als reiner Elektriker 300 e, ist der gelassenen Fahrweise und dem niedrigen Verbrauch verpflichtet. Beide Ansprüche setzt der 250h AWD – also der 2-Liter-Verbrenner mit einem kleinen Elektromotor und Allradantrieb – ziemlich perfekt um. Typisch Hybrid: Es fährt sich sparsamer in der Stadt als auf der Autobahn. Der gemessene Durchschnittsverbrauch von 6,2 Litern auf 100 Kilometer ist für einen über 1,7 Tonnen schweren Fünftürer okay. Mit Rekuperieren über den mittigen Wählhebel lässt sich das Sparpotenzial des Hybriden optimieren.
Ausgewogen
Das sauber abgestimmte Fahrwerk gefällt mit souveränem Federungs- sowie Abrollkomfort und ist mit den gebotenen 184 PS Leistung eher unter- als überfordert. Ausgewogene Fahreigenschaften eben, ein Kompliment, das man vielen Konkurrenzprodukten nicht mehr anheften kann, weil die sogenannte Fahrdynamik im Vordergrund steht, obwohl man ja seit Jahren vorwiegend in Autokolonnen mitschwimmt. Erfreulich: Die Bedienung funktioniert teilweise noch intuitiv und logisch, der Laderaumboden ist topfeben und ohne Schwelle, was das Beladen von Getränkeharassen und den Einstieg von Hunden einfach macht.
Perfektion müsste in einem Lexus allerdings noch weiter gehen; die Geräuschunterschiede zwischen Cruisen und Last mit dem stufenlosen Getriebe sind störend, und der Knieraum im Fond ist für ein 4,5 m langes Auto unterdurchschnittlich. Für Heranwachsende reichts, als Chauffeurlimousine passt es nicht. Am Steuer eines Lexus UX sitzt vermutlich ein Pragmatiker, ordentlich verdienend und den Faktor Prestige nicht ausser Acht lassend.