Jojo Mayer geboren 1963 in Zürich, verbrachte seine frühe Kindheit auf Reisen durch Europa und den fernen Osten. Bereits mit zwei Jahren spielte er das erste Mal in der Öffentlichkeit Schlagzeug, gemeinsam mit seinem Vater an einer Matinee in Hongkong, seine musikalischen Fähigkeiten erwarb er sich jedoch weitgehend autodidaktisch.
Mit 18 Jahren erhielt er sein erstes festes Engagement bei der Monty Alexanders Band und tourte ausgiebig durch ganz Europa auf Jazzfestivals wie in Montreux, Nizza oder Athen. Dieser fulminante Karrierestart verschaffte ihm internationale Aufmerksamkeit und führte zu Zusammenarbeiten mit Jazzgrössen wie Dizzy Gillespie oder Nina Simone. 1991 zog er nach New York und wurde kurze Zeit später Mitglied der experimentellen Rockband Screaming Headless Torsos, die innert kürzester Zeit Erfolge feierte.
Bewegung einer ganzen Generation
Jojo Mayer zeigte sich von den neuen elektronischen Elementen in der Musik beeindruckt. Er organisierte Partys und Konzerte in New York, auf denen er mit seiner Formation Nerve auftrat. Diese Band spielte Techno und Drum ’n’ Bass, imitierte dabei aber die elektronischen Elemente auf herkömmlichen Instrumenten. «Reverse engineering» nannten sie das: Eine Rückübertragung von digitaler Musik ins Analoge. Nerve wurde mit diesem Prinzip immer erfolgreicher und tourte um die ganze Welt.
Jojo Mayer führte damit die Bewegung einer ganzen Generation von Schlagzeugern an, die Maschinenklänge auf akustischen Instrumenten nachbildeten. In seinem neusten Projekt «Me/Machine» interagiert sein Schlagzeugspiel mit Klängen, die von einer KI erzeugt werden. Es ist ein Duett zwischen einer Maschine, die menschliches Verhalten imitiert und einem Menschen, der die Eigenheiten der Maschine imitiert.