Alle bis am 25. erledigen
Ab dem 25. Dezember folgen die Raunächte. Alle Arbeiten sollten bis dahin erledigt sein. Es gab Gebote und Verbote für die Nächte. Zum Beispiel durfte auch keine Wäsche gewaschen und draussen aufgehängt werden, damit sich umherirrenden Geister darin nicht verfangen konnten. Versprechen sollten eingelöst, Schulden beglichen werden, ausserdem sollten keine unerledigten Angelegenheiten ins neue Jahr hinübergenommen werden.
Die Raunächte galten als Ruhezeit, als Seelenzeit. Wenn der Brunnen vor dem Haus gefror, das Land mit einer dicken Schneeschicht bedeckt war und in den kalten, finsteren Winternächten die Stürme ums Haus tobten, dann rückte man in den Stuben zusammen.
Die Menschen hatten Angst vor den rauen, unberechenbaren Mächten und hofften auf die Gunst der Götter. Die Frage kam auch auf, was die Zukunft bringen würde, deshalb waren auch Magie und Orakel ganz besonders beliebt.