Mit Bewegungen und Worten erzählen eine Tänzerin, eine Artistin und eine Schauspielerin von Lust und Last des Drüber-Redens und Nicht-Erzählen-Könnens.
Als inhaltlichen Ausgangspunkt wählten wir kommunikative Komplikationen:
- Worüber lässt sich nur schwer sprechen?
- Warum kommen uns Sachen nicht leicht über die Lippen?
- Wann bleibt uns etwas im Hals stecken? Was kommt überhaupt zur Sprache und was nicht?
- Und was drückt sich anders – etwa durch den Körper – aus?
Im Laufe der Arbeit kristallisierte sich als Setting ein Schwesternpaar und ihre Mutter heraus. Diese Konstellation erlaubt es uns, die oben angesprochenen Aspekte von Tabuthemen und Missverständnissen in der Kommunikation wie folgt zu konkretisieren:
- Was konnten wir als Kinder nicht erzählen?
- Was konnten wir als Kinder niemanden sagen?
- Was wollten wir als Kinder nicht hören?
- Was haben wir als Kinder gewünscht, hätten uns unsere Eltern gesagt?
- Was müssen uns unsere Kinder mitteilen?
- Was können wir unseren Kindern nicht sagen?
- Was wollen wir von unseren Kindern nicht wissen?
- Was wollen wir unseren Kindern unbedingt noch sagen?
- Was erzählen wir von unseren Kindern?
- Was erzählen wir von unseren Eltern?
- Was erzählen wir unseren Kindern von unseren Eltern und was unseren Eltern von unseren Kindern?
- Wo bleiben wir an Sprachbarrieren hängen und wo an Körperbarrieren? Wie bewegt das Unausgesprochene unsere Körper?
- Wo schlägt das Überhörte zurück?
- Wann kann dem Verschwiegenen nicht mehr ausgewichen werden?
- Und was, wenn jemand beschliesst, nicht mehr zu sprechen?
Fragen wie diese verhandeln wir anhand einer konkreten Situation: Gerda, eine Primarschülerin, verliert für einen Moment die Kontrolle: Aus Frust über ihre Situation zuhause entwendet sie einer Mitschülerin den Thek und schmeisst ihn auf eine stark befahrene Strasse. Zwar passiert kein Unfall, aber der Thek ist danach kaum mehr als solcher zu erkennen. Julia, ihre jüngere Schwester, hat die Situation beobachtet.
- Und jetzt?
- Wer soll dies berichten gehen?
- Wem zuerst und wem überhaupt.
- Gleich der Mitschülerin oder doch erst einmal der Mutter, die wiederum ihren Frust über die Situation zuhause ihren Töchtern gegenüber nicht verbalisieren kann?
Die Vorstellung eignet sich für Kinder ab 7 Jahren.