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Küsnacht
08.09.2022

Abfalltrennung am Küsnachter Horn

Drei Punkte sind bei diesen Gedanken zu berücksichtigen. Bild: Gemeinde Küsnacht.
Das schöne Sommerwetter hat nicht nur positive Aspekte. Ein leidiges Thema ist der Abfall, aber auch die Reinigung des Parks am See. Die Abteilung Tiefbau und Sicherheit macht sich mit anderen Gedanken.
  • Gemeinderat Urs Esposito äussert sich im Dorfpost-Leitartikel

Es sind drei wesentliche Punkte, die mit der Abteilung Tiefbau und Sicherheit, mit den Verantwortlichen der Nachbargemeinden besprochen werden müssen:

  1. Sichtbarkeit und Bewusstmachung des Abfallproblems.
  2. Förderung der Eigenverantwortung.
  3. Definition von Spielregeln.

Die Abteilung Tiefbau und Sicherheit hat am 19. August im Park am Horn einen einmonatigen Pilotversuch gestartet, um für die Entwicklung eines neuen Konzepts Fakten als Grundlage zu haben. Es wurden vier gut sichtbare Container für Glas, Alu, Pet und Gemischtabfall im Park platziert.

1.2 Tonnen Abfall am Wochenende

Wir erhoffen uns von diesem Pilotversuch, Daten über Abfallmenge, Akzeptanz der Abfalltrennung, Vandalismus, Entsorgungslogistik und Zufriedenheit der Nutzerinnen und Nutzer erfassen zu können.

Die bestehenden Unterflurcontainer unterstützen unserer Meinung nach, eine Wegwerfmentalität, wo Müll unsichtbar gemacht wird. Herumliegende Abfälle werden von unsichtbaren Heinzelmännchen eingesammelt, weggeräumt und unsichtbar entsorgt.

Je besser dieser unsichtbare Service funktioniert, desto stärker verschwindet diese riesige, frühmorgens geleistete Arbeit aus dem Bewusstsein der Bevölkerung.

Dass diese Dienstleistung auch ein Preisschild hat wird einem spätestens dann bewusst, wenn man hört, dass am Horn an einem schönen Wochenende 12 m3 Abfall entsorgt werden muss (in 35 Liter Säcken gemessen bedeutet das ca. 340 Stk. oder 1.2 Tonnen, Als Vergleich: nach der Streetparade in Zürich wurden in einer Nacht 90 Tonnen Abfall entsorgt).

Unsere Hoffnung ist, die Eigenverantwortung der Nutzerinnen und Nutzer des Parks zu verbessern, denn letztlich ist es ihr Park und wir denken, dass es hilft, gut positionierte Sammelstellen anzubieten, damit weniger Flaschen einfach achtlos rumgeworfen werden.

Klare Spielregeln sind gefordert

Der See ist nicht nur Naherholungsgebiet sondern auch unsere Trinkwasserquelle. Dieser Sommer hat gezeigt, wie wichtig es ist, Sorge zu tragen zu diesem wertvollen Gut. Es gibt leider mehr als genug Stimmen, die den öffentlichen Seezugang einschränken wollen. Sie argumentieren dabei mit der Übernutzung des Naherholungsgebietes und der Belastung von Fauna und Flora. Jede in den See geworfene Flasche unterstützt diese Argumente und macht eine sinnfällige Erweiterung der Seeanlagen politisch noch schwieriger.

Da Anstand, Respekt und gesunder Menschenverstand leider ungleich verteilt sind, braucht unsere Gesellschaft klare Spielregeln im Umgang mit Littering, Vandalismus aber auch Nachtruhestörungen u.ä. Diese Spielregeln werden uns helfen die traumhaften Naherholungsgebiete am See in ihrer Schönheit zu bewahren.

Da uns die Meinung der Bevölkerung wichtig ist, werden wir einen Fragebogen ausarbeiten um deren Wünsche und Sorgen für die Entwicklung dieser Regeln abholen zu können.

  • Wie kann verhindert werden, dass Wegwerfgrills Brandspuren in der Wiese hinterlassen?
  • Wie können Vandalismus oder Nachtruhestörungen reduziert werden?
  • Mit welchen Ideen können die Nutzerinnen und Nutzer des Parks zu mehr Eigenverantwortung motiviert werden?

Spielregeln werden ausgearbeitet

Wenn der jetzige Pilotversuch im Park am Horn erfolgreich ist, wird die Abteilung Tiefbau und Sicherheit im nächsten Sommer in allen Parks einen zweiten, grösseren Versuch organisieren und danach entscheiden, wie ein neues Abfallregime am See aussehen könnte.

Die Spielregeln werden zusammen mit den Nachbargemeinden ausgearbeitet, damit z.B. im Rösslipark das Gleiche gilt, egal ob man sich auf der Küsnachter oder der Erlenbacher Seite des Parks befindet.

«Föif mal föif, dä See ghört euis»

so wird der Slogan lauten. Er enthält fünf Kernbotschaften die noch im Detail ausgearbeitet werden müssen.

Gemeinderat Urs Esposito, Küsnacht/Goldküste24