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Küsnacht
02.10.2022

«Aufbrechen» – Bildung und Selbstbestimmung

Doch durch die Ausbildung entfremdet sie sich von ihrer Familie und den Strukturen. (Symbolbild) Bild: Goldküste24
Das Mädchen kann nicht zur Schule, weil die Eltern arm sind. Erst als der älteste Bruder verstirbt, darf sie an seiner Stelle in die Missionsschule.

Tsitsi Dangarembga erzählt in ihrem autobiografisch gefärbten Roman „Aufbrechen“ vom Kampf eines jungen Mädchens um Bildung und Selbstbestimmung. Die 13-jährige Tambu lebt Ende der 1960er Jahre in einem Dorf in Rhodesien, dem heutigen Simbabwe. Ihre Familie ist arm und kann deshalb nur das Schulgeld für den ältesten Sohn aufbringen. Erst als dieser überraschend stirbt, darf Tambu an seiner Stelle die Missionsschule besuchen, die von ihrem Onkel geleitet wird.

Doch Tambu zahlt für die gute Ausbildung einen hohen Preis: zunehmend entfremdet sich von ihrer Familie und den Strukturen, die ihre Kindheit geprägt haben.

Aufbrechen 

ist der erste Band einer Trilogie, die den Werdegang Tambus nachzeichnet. Dangarembga porträtiert in ihrem Roman berührend und fesselnd eine durch Kolonialismus und Patriachart geprägte Gesellschaft, in der es Frauen schwer haben, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Als Tsitsi Dangarembga 1959 in Rhodesien auf die Welt kam, war es noch britische Kolonie. Ihre Kindheit verbrachte sie in England, weshalb sie Englisch als ihre Muttersprache bezeichnet. Aufbrechen ist der erste Roman, der von einer Schwarzen Autorin aus Simbabwe veröffentlicht wurde. Dangarembga erhielt viele Auszeichnungen, darunter 2021 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels.

Das Buch «Aufbrechen» von Tsitsi Dangarembga erhalten Sie auch hier.

 

Gemeindebibliothek Küsnacht/Goldküste24