Bei einem Aufwand von 273.1 Mio. Franken und einem Ertrag von 273.4 Mio. Franken resultiert ein Ertragsüberschuss von 0.3 Mio. Franken. Der Gemeinderat beantragt einen unveränderten Steuerfuss von 75 Prozent.
Der Gemeinderat rechnet gegenüber dem Vorjahresbudget mit einem um 4.5 Mio. Franken steigenden Steuerertrag (+2.3 Prozent). Bei den ordentlichen und übrigen Steuererträgen wird ein um 1.5 Mio. Franken höherer Ertrag budgetiert, zudem werden um 3.0 Mio. Franken höhere Grundstückgewinnsteuern erwartet. Gemeindepräsident und Vorsteher Finanzen a.i. Markus Ernst erläutert: «Wir rechnen trotz konjunkturellen Unsicherheiten mit einem steigenden Steuerertrag. Entscheidend sind für uns die Grundstückgewinnsteuererträge, da diese nicht mit dem Finanzausgleich abgeschöpft werden. Mit Blick auf den Küsnachter Immobilienmarkt sind wir optimistisch.»
Die Finanzausgleichsabgabe sinkt trotz steigender Steuererträge gegenüber dem Vorjahresbudget um 3.5 Mio. Franken auf 109.7 Mio. Franken. Die mittlere Steuerkraft der anderen Zürcher Gemeinden hat sich positiver entwickelt als dies das Gemeindeamt des Kantons im Vorjahr eingeschätzt hatte. «Das entlastet unseren Haushalt deutlich», freut sich Markus Ernst.
Mehrausgaben in der Erfolgsrechnung resultieren vor allem für Pflegefinanzierungsbeiträge sowohl für stationäre Pflege als auch Spitex-Leistungen (+2.1 Mio. Franken), im Asylwesen (+1.1 Mio. Franken), Informatik-Kosten (+0.7 Mio. Franken) und Abschreibungen Verwaltungsvermögen (+0.6 Mio. Franken). Der Personalaufwand erhöht sich um 4.0 Mio. Franken. Dies ist durch allgemeine Erhöhungen für Teuerungsausgleich, individuelle Lohnanpassungen sowie angepasste Pensionskassenbeiträge begründet. Zusätzlich sind im Budget strukturelle Lohnmassnahmen beim Pflegefachpersonal, erforderliches Betreuungspersonal im Flüchtlingsbereich und Personalmehraufwand der Schule (Schülerzahlen, Ukraine-Flüchtlinge) enthalten.
Entlastend für den Haushalt wirken sich der neue Beitrag aus dem kantonalen Strassenfonds von 0.8 Mio. Franken sowie entfallende im Vorjahr budgetierte Einmalaufwendungen von rund 1.0 Mio. Franken (ZKB-Jubiläumsdividende, Tour de Suisse, Beitrag FC Küsnacht) aus.
Die Investitionen im Verwaltungsvermögen betragen 24.8 Mio. Franken. Grösste Einzelprojekte sind die budgetierten Jahrestranchen 2023 für den Neubau des Feuerwehrgebäudes (1.2 Mio. Franken), Investitionen in diverse Schulanlagen (4.0 Mio. Franken), der Umbau/Werterhalt der KEK (1.9 Mio. Franken), die SBB-Personenunterführung (2.4 Mio. Franken), die behindertengerechte Sanierung von Bushaltestellen (1.8 Mio. Franken) sowie die Gesamtsanierung des Seerettergebäudes (2.1 Mio. Franken).
Im Grundeigentum im Finanzvermögen sind Investitionen von 8.7 Mio. Franken vorgesehen. Die wesentlichen Einzelprojekte sind der Neubau des Mehrfamilienhauses Freihofstrasse (5.0 Mio. Franken) und die Sanierung der Liegenschaft Seestrasse 153 (1.4 Mio. Franken).
Markus Ernst zeigt sich zufrieden: «Die Küsnachter Finanzen sind kerngesund, und wir sind auch für die Entwicklung in den nächsten Jahren optimistisch. Nichtsdestotrotz wird der Gemeinderat weiterhin ein grosses Augenmerk auf den haushälterischen Umgang mit öffentlichen Geldern legen.»