«Andorra» ist Max Frischs berühmte Bühnen Parabel über Antisemitismus, die Macht von Vorurteilen und die Frage nach Identität. Das uraufgeführte Stück war ein grosser Erfolg und wurde auf allen wichtigen Bühnen gespielt. Ganz im Brecht’schen Sinn will es Zuschauerinnen und Zuschauer für ein bestimmtes Thema sensibilisieren und sie zum kritischen Mitdenken bewegen.
Der junge Andri wird von seiner Umwelt so lange ausgegrenzt und als anders und fremd betrachtet, bis er schliesslich selbst so sehr an die ihm aufgedrängte Identität als Jude glaubt, dass ihn auch die Aufdeckung der Wahrheit nicht mehr von seiner Überzeugung abbringen kann.
Position des Aussenseiters
Dabei gründet alles auf einer Lebenslüge seines Vaters, des Lehrers Can, der ihn unehelich gezeugt hat und Andri deshalb als jüdischen Pflegesohn ausgibt. Doch dann verlieben sich Barblin, die Tochter des Lehrerehepaars, und Andri ineinander. Als nun Andris eigene Pflegefamilie diese Beziehung ablehnt, wittert er bei allen, die ihn zu lieben behaupten, Vorurteile und Hass und hält an der ihm zugewiesenen Position des Aussenseiters fest, selbst als ihm der Tod droht.