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Stäfa
11.04.2023
11.04.2023 09:43 Uhr

Vor rund 225 Jahren logierte Goethe in Stäfa

Goethe hielt sich gerne am Zürichsee auf. (Symbolbild) Bild: pixabay
Goethe reiste viel und gern durch die Schweiz, unter anderem auch an den Zürichsee nach Stäfa. Dort war er im Herbst 1797 Gast in der Krone. Von Stäfa aus brach Goethe Richtung Gotthard-Pass auf.

Der Kunstmaler Johann Heinrich Meyer empfahl die Krone, weil seine Grosseltern diese führten, und er dort aufwuchs. Goethe logierte einen Monat dort. Meyer stand in Weimar in den Diensten Goethes und portraitierte ihn auch.

Von Stäfa aus brach Goethe in Begleitung von Meyer zu seiner dritten und letzten Reise auf den Gotthard-Pass auf.

«Da ich andere Dinge zu tun hatte und die Ausführung meines Vorhabens sich immer weiter verschob, so trat ich den Gegenstand Schillern völlig ab, der denn darauf sein bewunderungswürdiges Gedicht schrieb.»
Johann Wolfgang Goethe.

Vom Dorf Stäfa fand vor über 200 Jahren die Geschichte über Wilhelm Tell auf versteckten Pfaden in die Hände von Friedrich Schiller. Er schrieb das Heldenepos. Es ist heute noch ein Stoff, der das Land zusammenkittet.

Goethe war es, der den Stoff von der Geschichte von Tell für die Literatur entdeckte. Von Stäfa aus, unternahm er seine Erkundung in die Urschweiz und hier bekam er auch das grosse Werk des Glarner Geschichtsschreibers Aegidius Tschudi in die Hände, das «Chronicon Helveticum» mit der Geschichte vom Tell.

Goethe hielt sich in den Kreisen der Stäfner Lesegesellschaft auf, die damals politisch ein bewegter Verein war. Sie stemmte sich gegen die Dominanz der Stadt Zürich, was zur militärischen Besetzung Stäfas führte.

Hier las Goethe die Geschichte von Tell und war von ihr sehr angetan. Goethe selbst wollte das Epos nicht zu Papier bringen und schrieb Schiller. Denn es fehlte ihm die Zeit, diese Geschichte niederzuschreiben.

Wann und wo

13. Mai 2023
Vernissage Goethe-Ausstellung im Museum zur Farb

Die Ausstellung thematisiert die Begegnungen, die der berühmte Schriftsteller in Stäfa hat, zeigt, wie ihn die Schweizer Natur beeindruckt und seine Natursicht beeinflusst, und geht der wohl folgenreichsten Entdeckung Goethes in Stäfa nach: dem Wilhelm Tell, dessen Geschichte er hier zum ersten Mal liest.

Die Lesegesellschaft Stäfa unterhält im Restaurant «Alte Krone» an der Goethestrasse 12 in Stäfa eine Bibliothek mit gegen 500 Werken von und über Goethe. Die Bestände sind online katalogisiert . Die unbediente Bibliothek in der «Goethe-Stube» und in der Leseecke im 1. Stock ist während der Öffnungszeiten des Restaurants öffentlich zugänglich, wobei die Regeln für ihre Benutzung zu beachten sind.

Patricia Rutz / Goldküste24