An der Gemeindeversammlung im Dezember 2024 haben Sie mit Ihrem Antrag dafür gesorgt, dass das Budget für den Bau des Asyl-Pavillons um die Hälfte reduziert wurde. Der Gemeinderat zeigte sich davon aber wenig beeindruckt. Der für den Pavillon zuständige Gemeinderat meinte, dass dies keinen Einfluss auf den Bau habe und man unabhängig davon weiterplane. Das hat viele Stimmbürger irritiert. Sie auch?
Martin Messner: Enorm! Für mich unverständlich, wie man den Volkswillen ignorieren und ein an der Gemeindeversammlung verabschiedetes Budget übergehen kann.
Kurz vor Weihnachten kam dann überraschend die Meldung des Gemeinderats, dass er die für den 9. Februar geplante Abstimmung absagt. Er will durch die Verschiebung «Raum für vertiefte Klärungen und mehr Mitwirkung der Bevölkerung» schaffen. Haben Sie sich darüber gefreut?
Von Freude kann keine Rede sein. Es bekräftigt uns vielmehr in unserer Meinung, dass das Projekt an der Bevölkerung und anderen Anspruchsgruppen vorbeigeplant wurde. Die Bevölkerung wusste nichts von den Asyl-Pavillon-Plänen, vor allem nachdem im Juni 2024 an der Gemeindeversammlung beschlosssen worden war, die Liegenschaft Oetwilerstrasse 30 für Asylsuchende zu kaufen.